Genusswochen BL
Königliche Genüsse
GastroBaselland lanciert die 10. Baselbieter Genusswochen
Die Baselbieter Spezialität für die Genusswochen 2022, die Kirsche, wurde dieses Jahr im Ausbildungszentrum von GastroBaselland präsentiert. Der Baselbieter Tourismusdirektor Michi Kumli und Fabienne Ballmer begrüssten die Gäste und informierten über den Wettbewerb und die Genusswochen vom 1. – 30. September 2022.
Kirschen aus der Türkei
Lukas Kilcher, Leiter des Landwirtschaftlichen Zentrums Ebenrain, erklärte den Ursprung der Baselbieter Kirschen. Sie stammen ursprünglich aus der Türkei und wurden durch die Römer nach Europa gebracht. Unser mildes Klima war ideal für den Anbau der beliebten Früchte. Der Klimawandel, Schädlinge und Spezialisierungen haben zur Folge, dass die Anpflanzung immer weniger attraktiv wird. Baselland war in früheren Jahrzehnten bekannt für die im Frühling wunderschön blühenden Hochstämmer, welche die Landschaft prägten. Heute sind noch etwa 108’000 übrig. 2013 waren es fast 119’000. Der Frost, Bitterfäule, Kirschessigfliege und die aufwändige Pflege bewirken, dass immer mehr zu Kulturen gewechselt wird. «Die Hochstämmer stehen eher aus Tradition und Enthusiasmus», sagte Kilcher. «Das Einnetzen und Schneiden und Pflücken ist schwieriger.» Mit dem Wechsel geht aber auch ein Teil der Baselbieter Einzigartigkeit verloren. Dieses Jahr war der Ertrag mit 310 Tonnen weniger als die Hälfte eines Normaljahres (700 t).
Baselbieter Kirschen in Gefahr
Ein immer grösseres Problem sind die Spätfröste im April und Mai, die eigentlich Normalfröste sind. Da die Bäume aber wegen der Erwärmung immer früher blühen, wird der Schaden umso grösser. Die aus Japan importierte Kirschessigfliege etablierte sich ab 2016 wegen des milderen Klimas. Durch ihre starke Verbreitung im Wald und einen Generationenwechsel von nur 10 Tagen vermehrt sie sich enorm schnell. Dieses Jahr stach die Fliege schon vor dem Farbumschlag zu. «Es muss einiges gemacht werden, um die Baselbieter Kirschen in die Zukunft zu bringen», erklärte Kilcher. Ein Patentrezept gegen diesen Schädling gibt es nicht.
Genussmenü mit Kirschen und Fleisch
Fabienne Ballmer, Co-Präsidentin des Baselbieter Gastroverbandes, bezeichnete die Kirsche als «Königin der Früchte. Und dieses Jahr wird ihr männliches Pendant – der Schwingerkönig – in Pratteln erkoren. Dazu passt das weibliche Pendant». Lange war die Kirsche ein wichtiges Exportgut für unseren Kanton. Mit der Kürung wollte die IG Genusswoche diese beliebte und besondere Frucht würdigen und hervorheben
Für Ballmer ist Identität in einer globalisierten Welt so wichtig wie schon lange nicht mehr. Die Kirschenblüte und der Genuss der Königin der Früchte sind ein Teil davon. Dazu zählt sie auch unsere regionale Gastronomie mit ihren traditionellen und neuen Gerichten und die Ideen der jungen Köche, die sie als Rockstars bezeichnete. Nichts weckt mehr Emotionen und spricht so viele Sinne an wie ein feines Essen. Mit dem Aufruf an die Kochlehrlinge, die Kirsche in ein Menü einzubeziehen, startete ein Wettbewerb um die besondere Frucht. Da die Gastronomie vom Nachwuchs lebt, wollte die IG Genusswoche die für die Branche so wichtigen jungen Köche und Köchinnen und die ebenso wichtige Kirsche in Verbindung bringen. So entstehen neue Ideen und Individualität. Die Aufgabe für die Lehrlinge im ersten Ausbildungsjahr war die Kreation einer Süssspeise mit Kirschen. Für das zweite Lehrjahr mussten Kirschen mit Fleisch kombiniert werden. Vom Rezept bis hin zur Namensgebung lag alles in der Hand der Lernenden. «Es war für mich faszinierend zu sehen, wie viele Ideen in diesen Rezepten steckten», sagte Jurymitglied Ballmer.
Genusswoche mit Chirsi Ribel
Vom 1. – 30. September finden die Baselbieter Genusswochen statt. Unter den 41 Veranstaltern sind 9 Bäckereien und Confiserien, die ihre Betriebe vom 15. – 25. September für das Publikum öffnen. Mit Workshops und Führungen wollen sie ihr Handwerk wieder näher an die Bevölkerung bringen.
Eine Fachjury wählte aus über 70 Rezepten von Kochlehrlingen den «Baselbieter Chirsi Ribel» von Janis Wittlin zur diesjährigen Baselbieter Spezialität. Er entwickelte ein Rezept von seiner Grossmutter weiter. An der offiziellen Eröffnung am 3. September im Stedtli besteht die Möglichkeit zu Degustationen und zur Teilnahme am Chirsistei-Spuck Wettbewerb.
Das detaillierte Genussprogramm und das Ribelrezept finden Sie auf der Homepage von Baselland Tourismus.
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